Feldmäuse
Immer wieder kommt es zu Feldmaus-Massenvermehrung. Wird hier nicht eingeschritten, kann die gesamte Junganlage ausfallen. Schäden bis 50 % Ausfall sind auch in unserer Region schon vorgekommen. Entscheidend ist, dass der Wurzelhals der Pflanze freiliegt.
Am besten ist es, wenn der Pflanzstreifen herausgespritzt und das Gras in der Anlage kurz gehalten wird. Die größten Schäden sind dann zu verzeichnen, wenn um die Pflanze Mist oder Kompost angehäuft wurde. Darunter sind die Mäuse gut geschützt und fressen die Rinde der Jungpflanzen. Sobald 50 % des Stammumfanges entrindet sind, geht die Pflanze kaputt.
Die Mäuse sorgen zudem für Löcher und Bodensenken. Das gibt dann massive Probleme bei der Ernte, weil der Boden in einigen Jahren möglicherweise krumm und bucklig wird. Walzen wird dann nur sehr eingeschränkt möglich sein, weil die Geräte nicht mehr so nah an die Pflanzen herankommen, wie nötig.
Wühlmaus (Schermaus)
Die Große Wühlmaus (auch Erd- oder Wühlratte) gehört zur Gattung der „Schermäuse“ (arvicola).
Sie zählt aufgrund ihrer starken Fraß- und Wühltätigkeit und der damit verbundenen Zerstörung der Grasnarbe zu den unangenehmsten tierischen Schädlingen im privaten und gewerblichen Anbau. Wühlmäuse werden 12-22 cm lang und wiegen zwischen 60-120 g. Die Färbung des Felles kann sehr unterschiedlich sein, d.h. hier können sowohl sandfarbene, helle Töne wie auch dunkelbraune Farben vorkommen.
Auf der Bauchseite treten bevorzugt hellere Farben auf. Charakteristisch ist der stumpfe Kopf mit den kleinen, im Pelz verschwindenden Ohren und ein kurz behaarter, leicht geringelter Schwanz (ca. halbe Körperlänge).
Wühlmäuse sind Einzelgänger, die nur in der Paarungszeit zusammenfinden. Die unterirdischen Gänge werden nur von einem einzelnen Tier genutzt. Zu einem Wühlmausbau gehören eins bis zwei Nester und im Herbst und Winter auch Vorratskammern, in denen Wurzelstücke gelagert werden. Wühlmäuse sind tag- und nachtaktive Tiere mit einem – auch im Winter – abwechselnden Rhythmus von 2-3 Stunden Aktivität und 3-4 Stunden Ruhezeit.
Die Vermehrung der Tiere findet ab März/April bis September/Oktober statt. In dieser Zeit 2-4 Würfe mit durchschnittlich 4 Jungen abgesetzt. Von der Begattung bis zur Geburt vergehen nur etwa 3 Wochen. Die Jungtiere vom Frühjahr werden dabei noch im gleichen Jahr geschlechtsreif. Theoretisch könnte so ein Weibchen im Jahr bis zu 40 Nachkommen produzieren.
Die Lebensdauer der Tiere beträgt nur etwa 2 Jahre. Das Gangsystem einer Wühlmaus ist – im Gegensatz zum Maulwurf – deutlich hochoval, glatt, fest und ohne Pflanzenreste. Man findet eher wellenförmige Linien an der Erdoberfläche. Die Erdhaufen selbst sind flach, eher unauffällig und werden seitlich vom eigentlichen Gangsystem aus aufgeschüttet. Die bei uns vorkommenden Arten teilen sich, entsprechend ihrem bevorzugten Lebensraum, in zwei Formen auf: Eine Landform, die hier in seinen unterirdischen Gängen lebt und eine Wasserform, die bevorzugt in Gewässernähe, an Gräben, Bächen und Uferböschungen vorkommt.
Durch Wühlmäuse sind in Obstplantagen und auch im Garten vorwiegend junge Bäume gefährdet. Die Schäden entstehen vor allem unbemerkt während des Winters. Sie werden erst entdeckt, wenn im Frühjahr Bäume bzw. Sträucher schwach oder gar nicht mehr austreiben. Die Pflanzen sitzen nicht mehr fest im Boden. Sie lassen sich leicht herausziehen und die Hauptwurzel sieht wie angespitzt aus. Bei jungen Bäumen empfiehlt sich den Wurzelballen mit einen verzinkten Drahtkorb (Maschenweite höchstens 16 mm) zu umschließen.
Zu den wichtigsten natürlichen Feinden der Wühlmaus gehören die Wieselarten, vor allem das Mauswiesel. Aber auch Iltis, Marder und Katze sowie Eulen (insbesondere die Schleiereule) und Greifvögel (z. B. der Mäusebussard) stellen der Wühlmaus nach. Durch Aufstellen von Sitzstangen als Ansitz für Raubvögel, kann deren Ansiedlung gefördert werden.
Die besten Bekämpfungszeiträume sind der Spätherbst, solange der Boden offen ist und das zeitige Frühjahr, bevor die Vermehrung der Wühlmäuse beginnt. Dabei sollte möglichst großflächig bekämpft werden. Maßnahmen während der Sommermonate sind wenig effektiv. Es gibt verschiedene Fallentypen. Einige müssen vor dem Einsatz beködert werden; sie sind teils einseitig, teils beidseitig fängig. Den besten Fangerfolg erhält man bei älteren, leicht angerosteten Fallen, die den Geruch des Erdreiches angenommen haben.
Neue Fallen sind daher erst einige Zeit der Witterung auszusetzen. Auch die Hände sollten vor dem Fallenstellen mit Erde abgerieben werden. Den Gang vorsichtig freigelegen, von loser Erde säubern und die Falle in den Gang schieben. Sie sollte wenn möglich in die Gangöffnung eingepasst werden. Um der Falle im Gang einen festen Sitz zu verleihen, drückt man das Erdreich um die Falle an. Wenn Beköderungen möglich sind, können Möhren, Apfel, Kartoffel oder Sellerie als Köder verwendet werden.
Die Wühlmaus kann auch mittels Atemgiften getötet werden. Diese Verfahren sind in lockeren und sandigen Böden unsicher, da die Gase zu schnell in die Luft entweichen. Auf diesen Standorten müsste in verhältnismäßig kurzen Abständen wiederholt begast werden.
Aktueller Hinweis zum Haselnussanbau Mäuse- u. Wühlmausbekämpfung > Hier Klicken